
Aktualisieren: 26.05.2023 20:56
Regensburg (Deutschland) – Die Sudetendeutschen haben heute Abend zum Auftakt des Sudetendeutschen Kongresses, der bis Sonntag in Regensburg dauert, ihre Kulturpreise verliehen. Tina Strohekerová wurde für ihre Literatur und ihren Journalismus geehrt und machte mit ihrer Arbeit auf den fast vergessenen tschechisch-deutschen Schriftsteller Josef Mühlberger aufmerksam.
Der große sudetendeutsche Kulturpreis wurde an den Architekten Johannes Probst verliehen, der unter anderem am Umbau und Umbau des Theaterplatzes in Saská Kamenice (Chemnitz) beteiligt war. Zusammen mit seinem Bruder Markus steht er auch hinter zwei Münchner Häusern, bei denen ein Teil der Wohnfläche unter der Erde liegt.
Der Preis für Bildende Kunst und Architektur ging an Heike Schwarzová, die unter dem Pseudonym Jo Thoma auftritt und sich mit Fotografie, Zeichnung und Illustration beschäftigt. Er beschäftigt sich auch mit der Radierung, einer grafischen Technik, bei der eine Zeichnung mithilfe von Säure auf Metallplatten erstellt wird. Schwarz studierte außerdem Philosophie, Ethik und Jura.
„In der Arbeitsweise der Autorin kommt die Verflechtung von Kunst und Wissenschaft intensiv zum Ausdruck, ohne dass die Gefahr besteht, dass die künstlerischen Produkte zu Illustrationen ihrer wissenschaftlichen Arbeit werden“, sagten die Sudetendeutschen und fügten hinzu, dass Schwarz‘ Werk auf eine multidimensionale Identität verweise.
Tina Strohekerová wurde in der Kategorie Literatur und Publizistik von den Sudetendeutschen unter anderem für die Betreuung des Erbes des Schriftstellers Josef Mühlberger ausgezeichnet. Der gebürtige Trutnover, der aus einer deutsch-tschechischen Mischfamilie stammte, engagierte sich bereits vor dem Zweiten Weltkrieg für den Abbau der Vorurteile der Sudetendeutschen gegenüber der tschechischen Kultur und positionierte sich als Gegner des Nationalismus, was ihn zu einer Freundschaft mit Max führte Brod, ein Prager Schriftsteller jüdischer Herkunft, der auf Deutsch schrieb.
Nach dem Aufstieg des Nationalsozialismus hatte Mühlberger aufgrund seines demokratischen Denkens und seiner Freundschaft mit jüdischen Autoren Probleme, außerdem wurde ihm Homosexualität vorgeworfen. Um weiterer Verfolgung zu entgehen, trat er in die Armee ein und geriet schließlich in amerikanische Gefangenschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er im baden-württembergischen Eislingen, wo er unter anderem Božena Němcová und Jan Neruda übersetzte. Mehrere seiner Bücher wurden in tschechischer Sprache veröffentlicht, darunter das Komitee für Gedenkprosa „Wo ich zu Hause war“ oder „Geschichte der deutschen Literatur in Böhmen 1900–1939“.
Neben Mühlbergers Persönlichkeit widmete sich Strohekerová auch der tschechischen Dissidentin Hana Jüptnerová. Nach ihrem Tod veröffentlichte sie eine Sammlung von Fotografien und lyrischen Texten über sie mit dem Titel Hana oder Das böhmische Geschenk (auf Tschechisch: Knížka o Haně).
Die Sudetendeutschen zeichneten außerdem die Gruppe Mauke – Die Band in der Kategorie Heimatpflege und Folklore aus. Diese Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die Kultur der Jablonecker Sudetendeutschen, insbesondere die Mundart, zu bewahren und allen Altersgruppen zugänglich zu machen.
Die Verleihung der Kulturpreise rundete traditionell den Eröffnungstag des Sudetendeutschen Kongresses ab. Am Samstag überreichen die Sudetendeutschen ihre höchste Auszeichnung, den Karl-IV.-Europapreis. Der tschechische Sozialdemokrat Libor Rouček und der deutsche Diplomat Christian Schmidt erhalten diese Auszeichnung, die nach dem tschechischen König und römischen Kaiser Karl IV. benannt ist. Rouček und Schmidt leiten gemeinsam das tschechisch-deutsche Diskussionsforum.
Source: České noviny – hlavní události by www.ceskenoviny.cz.
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